Wenn man sich die aktuellen Nachrichten sowie die Preise in den Läden anguckt, ist die Inflation überall. Laut destatis lag die Inflation im August bei satten 7,9 % nach noch 7,5 % im Juli.
Ganz grob gesagt versteht man unter Inflation die gesteigerte Geldmenge, die sich im Umlauf befindet und das damit zusammenhängende steigende Preisniveau. Die Preise steigen also kontinuierlich an und man kann sich für einen Euro weniger kaufen als zuvor. Ein Euro ist somit faktisch weniger wert als der Nominalwert.
Gründe für die Inflation
Laut Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, sind die
„Hauptursachen für die hohe Inflation […] nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten und bei Nahrungsmitteln. Leicht dämpfend wirkten sich insbesondere von Juni bis August 2022 zwei Maßnahmen des Entlastungspakets auf die Gesamtteuerung aus: das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt“.
Nach Ende des 9 €-Tickets und des Tankrabatts, wird es höchstwahrscheinlich also noch teurer. Manch Wirtschaftsexperte spricht von bis zu 11 % Inflation im kommenden Frühjahr.
Mit Nachhaltigkeit gegen die Inflation
Wir haben nun mehrere Möglichkeiten mit der Situation umzugehen. Wir könnten jammern und „bösen Mächten“ die Schuld geben und ansonsten unseren Kopf in den Sand stecken. Oder wir versuchen ein paar Stellschrauben an unserem eigenen Verhalten zu verändern um am Ende des Monats doch noch ein paar Euro mehr in der Tasche zu haben. Das ist nicht leicht und je nach monatlichen Einkommen vielleicht tatsächlich nicht möglich. Aber selbst, wenn wir durch unsere leicht veränderten Verhaltensweisen keine direkte Auswirkung auf unserem Konto sehen hilft es Ressourcen und damit unsere Umwelt zu schonen. Den eines ist sicher: Jetzt auf Nachhaltigkeit zu setzen ist einfacher und billiger als in ein paar Jahren die Auswirkungen einer überhitzten Erde ausbaden zu müssen.
Was können wir tun? Eine kurze Auswahl:
Sparmaßnahmen im Badezimmer:
Keiner erwartet, dass man nicht mehr oder nur noch kalt duscht. Wenn man einen Boiler hat, kann man die Temperaturen jedoch um ein oder zwei Grad runter drehen. (Bspw.: Statt 45° C 40° C). Meist merkt man kaum einen Unterschied und die Stromrechnung wird am Ende des Jahres günstiger. Auch kürzer Duschen und/oder während des Einseifens das Wasser abstellen wirkt sich positiv aus Geldbeutel und Ressourcen aus.

Als ich in den 90ern in die Grundschule ging, war Wassersparen ein großes Thema. Wir hatten mehrere Unterrichtsstunden darüber, wie man beim Duschen oder Zähneputzen Wasser sparen kann. Wieso diese Thematik nun, 25 Jahre später, als „Gesinnungsdiktatur“ verschrien wird, ist mir schleierhaft.
Der richtige Dreh beim Heizen:
Selbst, wenn man an der Raumtemperatur nichts ändern möchte hat man mehrere Möglichkeiten effektiver und somit kosten-effizienter zu heizen. Durch regelmäßiges Entlüften des Heizkörpers kann man bis zu 15 % Energiekosten sparen. Wer seine Fensterbretter leer lässt und nichts vor den Heizkörpern platziert, hat eine bessere Wärmeverteilung im Raum und dass man 2x am Tag für je 10 Minuten mit weit geöffnetem Fenster lüften soll, dürfte allgemein bekannt sein. Wer dann auch noch die Zimmertür schließt hat einen noch effektiver geheizten Wohnraum. Wenig Sinn macht es dagegen, die Räume auskühlen zu lassen. Das ist für das Raumklima und die eigene Gesundheit wenig förderlich.
Ab in die Küche:
Wusstest du, dass man mit dem Herd energieeffizienter kocht als mit dem Backofen? Darüber habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht. Also lieber die Fischstäbchen in der Pfanne als im Backofen zubereiten. Auch das Vorheizen im Backofen kann man sich bei den meisten Gerichten getrost sparen – nur beim Backen ist das Vorheizen tatsächlich für ein gutes Endergebnis wichtig.
Richtig einkaufen:
Niemals mit leeren Magen einkaufen – das hat schon meine Mutter immer gesagt. Aber auch ein Mahlzeitenplan und ein Einkaufszettel helfen vor Spontankäufen im Supermarkt. Von unseren Großeltern können wir uns ruhig das durchstöbern von Angeboten und Prospekten angewöhnen. Die meisten Supermärkte und Discounter haben stetig wechselnde Angebote für Obst und Gemüse und vieles davon kann man so günstig kaufen und einfrieren. So hat man immer eine Auswahl an verschiedenen Gemüsesorten Zuhause für leckere und gesunde Gerichte. Aber auch ein Griff zu reduzierten Lebensmitteln, die kurz vor Ablauf des MHDs stehen, lohnt sich oft. Wer kein Problem mit Datenfressern hat, kann sich auch Kundenkarten zulegen. Neben Payback gibt es auch Kundenkarten von z.B. Lidl oder Kaufland, die dort immer wieder wechselnde Angebote offerieren. Wer Payback hat, kann sich seine Punkte nicht nur in Prämien auszahlen lassen, sondern auch seine Einkäufe damit bezahlen. 1.000 Punkte entsprechen dabei gut 10 €.

Clever Shoppen:
Last but not least kann man natürlich auch viel beim eigenen Shoppingverhalten einsparen. Nicht jedes Teil vom Fast-Fashion-Riesen ist es wert gekauft zu werden, nur, weil es hübsch, günstig und im besten Falle noch im Sale ist (lies gerne noch den Artikel „Punk is not dead. Punk is going to be a designer now“ zu diesem Thema). Das gleiche gilt für die fünfte Dekokerze und das achte Duschgel mit dem leckeren Duft. Grundsätzlich gilt:
Genieße was du hast oder gestalte es kreativ um.
Und du?
Kennst du noch weitere Spartipps, die du gerne mit uns teilen möchtest? Schreib sie gerne in die Kommentare, damit wir gemeinsam gut durch diese Krise kommen.