Finanzielles Fasten

Finanzielles Fasten

Der Januar beginnt damit, dass ich unseren Vorratsschrank aussortierte. Bei uns in der Küche steht ein großer Ivar von IKEA, voll mit Nudeln, Gewürzen, Dosengemüse und was man in einem gut sortierten Vorratsschrank eben so findet. Nun ist „gut sortiert“ ja bekanntermaßen Definitionssache. Gerade die Gewürze machten mir zu schaffen und ich habe kurzerhand die Hälfte weggeschmissen. Vieles davon hatte ich nur für ein spezielles Gericht oder ein neues Rezept angeschafft – und auch nur ein einziges Mal verwendet.

Nachhaltig ist das nicht. Weder für unsere Umwelt noch für den Geldbeutel. Ersteres hat man oft im Hinterkopf, wenn man Lebensmittel, Kleidung oder (kaputte) Dinge weg wirft – letzteres wird oft verdrängt oder rückt in den Hintergrund. Dabei geht Nachhaltigkeit Hand in Hand mit einer guten Finanzplanung.

Finanzielles Fasten statt Veganuary

Das schlechte Gewissen aufgrund meiner im Müll versenkten Gewürzsammlung ließ mich grübeln.

In meinen Emails finde ich derzeit viele Challenges für den Januar, die zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelkonsum anregen sollen. Der Dry-January oder Veganuray sind nur einige Beispiele davon. Und nach einem feuchtfröhlichen Dezember mit Plätzchen und Weihnachtsgans scheint beides eine gute Idee – insbesondere für die eigene Gesundheit. Aber meinem Geldbeutel hilft es nur bedingt, sich nach Weihnachtsshopping und Coronapfunden (neue Kleidung musste her) zu erholen.

Ein No-Shopping-Month wäre dagegen großartig.

Ich schnappe mir ein Blatt Papier, einen Stift und überlege, wie ein No-Shopping-Month genau ablaufen könnte.

Es gibt zwei Möglichkeiten des finanziellen Fastens:

Eine Möglichkeit ist es, für eine bestimmte Zeit kein Geld für NICHTS auszugeben. Das bedeutet: kein Geld für Kleidung, Essengehen, Unterhaltung usw. Man macht eine komplette Pause vom Geldausgeben.

Eine weitere, weniger radikale, aber realistischere Möglichkeit ist, seine Ausgaben streng zu rationieren. So ist der Wocheneinkauf gesichert und die laufenden Kosten für Netflix & Co sind ebenfalls kein Problem (solange man nicht jetzt schon über seine Verhältnisse lebt).

Ich entscheide mich für die zweite Variante. Gerade in Coronazeiten scheint es mir gar unmöglich, nicht nur auf Familienzusammenkünfte, Freunde und Bürotreffen in Präsenz, sondern auch auf meine geliebten Serien zu verzichten. Aber neue Spiele, Bücher, Serien und Filme abseits der Streamingdienste sind tabu. Genauso wie neue (oder gebrauchte) Kleidung, Restaurantbesuche oder Lieferdienste. Dafür wird mein Vorratsschrank unter die Lupe genommen, das Bücherregal und auch mein Kleiderschrank müssen daran glauben. Es wäre doch gelacht, wenn ich hier nicht auch das Maximum herausholen könnte. Leckere Gerichte mit Zutaten, die ich schon Zuhause habe. Leseabende, an denen ich endlich den Stapel ungelesener Bücher verkleinern werde und die Bluse, die ich im letzten Sommer zwar gekauft, aber bis heute nicht getragen habe, bekommt auch ihren großen Auftritt. Sollte mal etwas fehlen, werde ich nicht sofort bei Amazon oder Zalando das gewünschte Produkt in den Einkaufswagen legen, sondern auch mal meine beste Freundin fragen, ob sie mir das benötigte Teil nicht ausleihen könnte – oder ich verzichte ganz darauf, weil mir nach drei Tagen Bedenkzeit einfällt, dass ich in Zeiten von medizinischen Masken kaum das fünfte Paar Creolen brauche.

5 Wochen ohne…

Als ich auf meine Notizen blicke, fühle ich mich gut. Die fünf Wochen werden ein Klacks und mein Kontostand wird sich darüber freuen. Das kleine Polster, dass sich so an spart, kann ich dann in einen nachhaltigen Fonds anlegen und so auch langfristig etwas für meine finanzielle Zukunft tun.

Habt ihr auch Lust, an einem No-Shopping-Monat teilzunehmen?

Ziele vs. Vorsätze: Wieso nur eines davon dich wirklich voranbringt

Was für eine Tradition: Anfang des Jahres werden hochmotiviert neue Vorsätze gefasst, die Mitte Januar schon vernachlässigt und Ende Februar aufs nächste Jahr aufgeschoben werden. Mir ging es nicht anders und so habe ich mich entschlossen, mich dieses Jahr auf meine Ziele zu konzentrieren, anstatt lediglich Vorsätze zu formulieren. Daher: Ziele vs. Vorsätze und wieso nur eines davon dich wirklich voranbringt!

Ziele vs. Vorsätze:

Als erstes will ich kurz einmal den Unterschied zwischen gut formulierten Zielen und Vorsätzen aufzeigen.

Vorsätze:

  • haben keine Deadline und/oder kein messbares Ziel. Sie sind schwammig: „Ich werde abnehmen.“
  • bleiben vage und haben keinen konkreten Handlungsaufruf: „Ich werde eine bessere Person sein.“
  • sind oftmals so formuliert, dass sie eher einem Wunsch gleichen und unrealistisch zu erreichen sind: „Ich werde schuldenfrei sein.“
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Unter dem Strich

Der Jahreswechsel ist die Zeit der Neuanfänge. Traditionell holt man sich einen Zettel aus der Schublade, nimmt ein Stift und beginnt seine neuen Ziele aufzuschreiben, die man – hoffentlich – diesmal auch wirklich einhält. Mehr Sport, weniger Alkohol, ein neuer Job.

Aber diesmal steht nicht nur Silvester vor der Tür, sondern ein neues Jahrzehnt. Ich möchte diese Zeit nutzen und einmal zurückblicken: Was habe ich in den letzten 10 Jahren erreicht? Wie habe ich mich entwickelt und was sind meine persönlichen Meilensteine. Denn viel zu oft konzentrieren wir uns nur auf die Momente, in denen wir nicht stark waren, gescheitert sind oder nicht so reagiert haben, wie wir es uns eigentlich gewünscht hätten. Aber gleichzeitig haben wir Erfolge, zeigen Kraft und Ausdauer oder haben prägende Erfahrungen.

Meine 10 Meilensteine

  • Meine Ausbildung abgeschlossen.
  • Mein Abitur nachgeholt und als Jahrgangsbeste abgeschlossen.
  • Meinen Bachelor gemacht und mit den Master begonnen.
  • 10 Jahre durchgängig gearbeitet.
  • Den Beruf der Wirtschaftsredakteurin ergriffen.
  • Meinen Traummann über Twitter/Studium kennengelernt und mich verlobt.
  • Gelernt, dass ich nicht alleine bin.
  • Mich von den Menschen getrennt, die mir nicht gut taten.
  • Zwei Romane fertiggestellt (aber mich nicht getraut, sie zu veröffentlichen)
  • Kochen (lieben) gelernt.

An sich bin ich sehr zufrieden und sehr gespannt, was das nächste Jahrzehnt für meinen Verlobten und mich bereit hält. Wir haben große Pläne. Jeder für sich und wir beide zusammen. Ich bin sicher, es wird ein tolles Jahrzehnt.

7 Wochen Ohne

Morgen ist Aschermittwoch und damit Beginn der Fastenzeit. Diese sieben Wochen sind die einzige Zeit im Jahr, in der ich tatsächlich so etwas wie Durchhaltevermögen hinsichtlich meiner Nahrungszufuhr an den Tag lege. Dabei bin ich gar nicht streng gläubig. Aber während ich sonst keine drei Tage ohne Schokolade, Pasta oder Kekse auskomme, ist die Wahrscheinlichkeit es nun zu schaffen, sehr viel größer. Also nutze ich die Zeit und streiche dieses Jahr wieder alles von meinem Speiseplan, dass fest zu meinem Leben gehört.

  • Alkohol
  • Süßigkeiten und salzige Snacks
  • Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot
  • also praktisch alles, was kulinarisch Spaß macht

Allerdings ist das auch eine Zeit mit viel Gemüse, Obst und weißem Fleisch. Zudem will ich mehr Sport treiben und spreche mir selbst das Verbot aus, meine unifreien Tage grübelnd Zuhause auf dem Sofa zu verbringen und auf Netflix Gilmore Girls zu gucken.

Vor mehreren Jahren habe ich zusätzlich zu den oben genannten Dingen auch auf Koffein verzichtet. Jedoch hat sich das als sehr schlechte Idee herausgestellt. Ich war ständig wütend, gereizt und sehr müde. Mein Umfeld litt genauso sehr darunter, wie ich, weshalb ich es zukünftig nicht mehr so krass durchziehen werde. Aber zumindest werde ich versuchen, weniger Koffein zu mir zu nehmen. Eine Tasse Kaffee pro Tag sollte genügen.

Ich werde zufrieden sein

Im vergangenen Jahr haben drei unterschiedliche Menschen zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt etwas zu mir gesagt, was eine Weile gebraucht hat, bis ich es wirklich verstanden habe.

Das erste Mal sagte es der Ehemann meiner besten Freundin zu mir. Das war so ungefähr im Juli. Wir saßen auf ihrem Sofa und aßen indisches Take-away. Den genauen Zusammenhang weiß ich nicht mehr, aber er erzählte, dass ihm eine Erkenntnis sehr geholfen hat: Es hilft einem nicht, nach links und rechts zu gucken um sich mit anderen zu vergleichen. Dadurch wird man nicht glücklich. Es wird immer Menschen geben, die es besser haben. Man muss mit seinem eigenen Leben, seinen eigenen Ansprüchen und seinen eigenen Fehlern zurecht kommen.

Ein paar Monate später zog sich ein von mir sehr geschätzter Blogger völlig aus den Sozialen Medien zurück. Zuvor war er schon „kürzer getreten“ und meinte, allein das hätte ihm schon sehr geholfen, wieder so einiges ins rechte Licht zu rücken und klarer zu sehen.

In der Adventszeit war ich mit meinen Mädels beim traditionellen Weihnachtsbrunch und auch sie erklärten, dass sie aufgehört haben, sich mit anderen zu vergleichen bzw. darauf zu achten, was andere machen und wie andere ihr Leben leben.

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Was glücklich macht

Am 2. Advent hatten wir Mädels unseren traditionellen Weihnachtsbrunch. Seit wir nicht mehr gemeinsam die Schulbank drücken, ist es immer schwierig einen Termin zu finden, an dem wir alle können – im Advent klappt es immer. Notfalls wird da auch schon einmal ein Seminar gecancelt.

Ich genieße diese paar Stunden immer sehr. Auch wenn sich dieses Jahr so einiges geändert hat. Man hat uns aus irgendeinem Grund direkt neben die Kinderecke platziert, was uns unser Lieblingsthema, Sex, irgendwie vermiest hatte. Stattdessen redeten wir über Rentensparpläne, Altersvorsorge und über Patientenverfügungen. Und wir redeten darüber, dass es nicht glücklich macht, wenn man sein Leben immer mit dem von anderen vergleicht. Und das haben die drei sehr viel besser verstanden als ich.

Vorsätze 2017: Noch 4 Monate

Gerade meine Liste an Neujahrsvorsätze hervorgeholt.

  • Einen neuen Job finden  😉 Und der ist sogar bei einer Zeitung 
  • Ein Praktikum bei einer Zeitung suchen
  • Auf die Ernährung achten
  • 10 kg abnehmen lieber 15.. 
  • Yoga machen  8x im Kurs und gemerkt: ist absolut nichts für mich
  • In der Küche frühstücken
  • Einweihungsfeier machen 🙂 und es war toll!
  • „Ich atme dich“ veröffentlichen überarbeiten
  • andere Haarfarbe ausprobieren blau und rosa – sah beides doof aus.
  • Augen lasern lassen beste Entscheidung die ich in den letzten Jahren getroffen habe. 
  • Ans Meer fahren Nur ein paar Stunden – aber die haben sich gelohnt
  • Familienessen veranstalten nicht erledigt – aber hinfällig geworden
  • 52 Bücher lesen
  • 17 CP in Linguistik und 17 Punkte in LitWit
  • Öfters hohe Schuhe tragen

Ich hab noch 4 Monate Zeit die Liste abzuarbeiten.